Als ich heute morgen aufstand, war ich zwölf Meter gewachsen.
Am Mittag merkte ich, dass mir lediglich die Beine abhandengekommen waren, deshalb schien mir der Boden so fern.
Am Abend liegt der Körper auf der Couch und schaut alte Nachrichten. Ich hänge etwas verloren unter der Wohnzimmerdecke. Hat diese Wohnung schon immer solch hohe Decken gehabt? Ich denke an den weichen Stoff des Sofas an einem müden Rücken und sehne mich danach.
Zwei Jahrzehnte, denke ich. Fast zwei Jahrzehnte habe ich in diesem Körper gelebt. „Weißt du noch“, sage ich und deute auf die Füße, „wie wir im Meer bei Sainte Marie viel zu nah an die Felsen geschwommen sind? Die Wellen schmetterten uns an die Klippen und wir haben unsere Fußsohlen an den Steinkanten aufgeschnitten, beim Versuch, sie zu erklimmen“ Und ich weiß, dass der Körper sich erinnert an den beißenden Geschmack des Salzwassers, an den harten Wind auf unserer Haut und en warmen, festen Griff des Mannes, der uns weg von den Felsen und sicher an den Strand zog. Aber er streicht nur über die kleine Narbe zwischen den Zehen und sagt kein Wort.
„Verdammt, jetzt rede doch mit mir!“
„Du tust dir nur weh“, antwortet der Körper.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. „Heimat ist ein Spinnennetz“, sage ich also.
Er blickt mich verwundert an.
„Wenn du den Kindern unten auf der Straße beim Fußballspielen zuschaust, dann ziehst du eine Verbindung zwischen dir und der Welt, dann spannst du einen Faden. Wenn du mit dem Kassierer im Supermarkt nebenan plauderst. Wenn du meine Freundin küsst. Wenn du meine Schwester umarmst. Und du baust dieses Netz, diesen sicheren Ort. Heimat ist Kontext: Wissen, was sicher ist. Wo Wärme ist. Du hältst meinen Kontext. Du hältst alle Empfindungen, alle Erinnerungen.“
„Ja“, seufzt der Körper erschöpft, „Ich halte alle Erinnerungen.“
Hinter dem Gebüsch ist die Löwenmutter perfekt getarnt. Sie wählt eine Gazelle, die etwas abseits ihrer Herde steht, als Beute aus. Irgendeine Stimme aus dem Fernseher kommentiert viel zu passioniert eine Tierdokumentation. Die Löwin setzt zum Sprint an. Obwohl sie seit Tagen nichts gegessen hat, bleibt sie dem fliehenden Beutetier dicht auf den Fersen. Kurz bevor die Löwin sie erreicht, fällt die Gazelle auf den Boden und stellt sich tot. Sie ist auf das Schlimmste vorbereitet: Ihr Nervensystem wird nun heruntergefahren, sie spürt keine Todesangst oder Schmerzen mehr. Nach Tagen des Hungerns…
Ich stelle mir vor, wie die Gazelle neben mir unter der Decke schwebt und streichle ihren kaum atmenden Bauch in stummem Verständnis. Tod stellen. Taub sein. Wir Menschen tuen es auch.
Heimat ist Kontext: Wissen, was sicher ist. Wissen, wo Wärme ist.
Er war drei Jahre älter als ich, er war warm, und ich suchte nach Kontext, also glaubte ich, dass er sicher ist. Er war warm, als er die Tränen von meinen Wangen wusch. Er war warm, als er mich auf seinem Fahrrad über die holprigen Plätze der Altstadt fuhr. Er war warm, als er sich abends neben mich legte und mit seiner Hand über meine Haare fuhr. Er war warm, und ich suchte nach Kontext, also glaubte ich, dass er sicher ist.
Ich zweifelte nie daran. Nicht als er mich küsste und ich mich wegdrehte und er nicht aufhörte. Nicht, als er sagte, ich solle ihn doch nehmen, denn ein anderer würde mich eh nicht wollen. Ich zweifelte nicht, als er mich auszog und abküsste und anfasste und ich seine Hand wegzog und sie zurückkam und ich sie wegzog und sie zurückkam und ich sie wegzog und sie immer und immer wieder zurückkam. Ich zweifelte nicht, als mein Mund schon so oft die Laute des Wortes „Nein“ geformt hatte, dass ich vergaß, was sie bedeuteten.
Ich zweifelte nicht, ob er sicher war, denn irgendwo zwischen einem Kuss und einem Morgen ist mir das Konzept von Sicherheit abhandengekommen. Ich wollte nicht zweifeln, und dann wusste ich nicht mehr, woran. Also zweifelte ich nicht, als er in den Körper eindrang, als er sich stundenlang an ihm rieb, wurde er denn nicht müde? Ich war so unglaublich müde.
Tod stellen. Taub sein. Wir Menschen tuen es auch. Wenn der Kampf um das Fleisch schon verloren ist, wenn wir keine Möglichkeit zum Kampf mehr übrighaben, dann werden wir ganz still. Dann gehen wir aus unserem Körper, dann passiert, was passiert.
Gibt es einen tieferen Urinstinkt als das Überleben?
Am Rande des Seins geht es nicht um das Überleben des Fleisches. Es gibt diesen Teil von uns, der heil und ganz und unangetastet bleiben muss, der aus unserem Körper geht, weit weg, der immer sicher ist. Wenn Herz und Lunge und Blut als verloren deklariert sind, wenn der Kampf als verloren deklariert ist, jede andere Flucht, dann wird dennoch dieser Teil gerettet, weit weg, für immer unantastbar.
Da schweben wir nun an der Wohnzimmerdecke, ich und die Gazelle in meinen Armen, die innersten Anteile zweier Wesen, eng umschlungen.
Für einen Moment vergesse ich den Preis, den wir zahlen für diese letzte Flucht. Vergesse, dass wir nichts mitnehmen können in dieses Exil, das nicht mehr ist als ein Nirgendwo. Kein Ort, an dem wir in Sicherheit ankommen. Es ist eine Flucht in die Kontextlosigkeit. Die Gazelle in meinen Armen zerfällt.
Der Körper bietet Kontext, doch meine Heimat ist besetzter Boden. Die Augen, die einst honiggelbe Sonnenaufgänge über dem Dorf aufsogen, verschließen die pulsierenden Lider vor seinem Gesicht. Die Beine, die durch wallende Ährenfelder rannten, sind benetzt von seinen Händen. Die Ohren, die dem Lachen meiner Schwester lauschten, schallen von seinem letzten hämischen Satz: „Glaubst du, du bist jetzt schwanger?“
Wie soll ich dorthin zurückkehren?
Unsere Körper werden andauernd annektiert. Bevor wir lernen können, dass der Körper unser ist, dass er das Mittel ist, mit dem wir der Welt begegnen, Kontext bauen. Bevor wissen, was sicher ist, wissen, wo Wärme ist.
Gib dem netten Herrn doch die Hand. Gib der Tante Gerda doch einen Kuss. Sei höflich. Sei lieb. Lächle mal! Zieh einen BH an, langsam brauchst du einen. Drück dich anders aus, das sagt man nicht! Du rasierst dir aber nicht echt deine Haare ab, oder? Iss weniger, du wirst langsam ein bisschen pummelig. Nehmen Sie die Pille, das wird Ihnen helfen, probieren Sie es wenigstens aus, ach, Sie haben es schon probiert, ich gebe Ihnen trotzdem ein Rezept mit, nächste bitte! Also wenigstens im Sommer könntest du dir die Beine rasieren, das sieht man ja sonst, wenn du kurze Sachen trägst. Ernähre und pflege und trage für vierzig Wochen den Zellklumpen in deinem Körper. Geh mit mir aus. Küss mich doch. Mach schneller, mach härter, ich muss dich nehmen, du wolltest das doch auch, oder? Ach, das tut mir jetzt aber leid.
Unsere Beine, Brüste, Nippel, Haare, Zunge, Lippen, Uterus, alles annektiert.
Und jedes Mal, wenn ein Mensch einen Körper ungefragt kommentiert oder Anspruch darauf erhebt oder in irgendeiner Weise Worte oder Hände auf diesen Körper legt, dann normalisiert er, dass Körper annektiert werden dürfen.
Und manchmal kommt dann ein Mensch und annektiert unser gesamtes Sein. Besetzt unseren Körper bis hin zur letzten Zelle. Und dann sagt man „Boys will be boys“ und „Was hatte sie an?“, weil es normal ist, einen Körper zu besetzen, der sich nicht genug wehrt.
Heimat ist Kontext: Wissen, was sicher ist. Wissen, wo Wärme ist. Doch Sicherheit kann ihre Realität verlieren und Wärme ihre Orientierung.
Flucht ist der letzte, geniale Schachzug, gespielt von feuernden Neuronen in den reptilischen Teilen unseres Gehirns, die uralte Weisheiten tragen.
Heimatlosigkeit ist die natürliche Antwort auf die Vergiftung des Kontexts.
Der Körper ist auf der Couch eingeschlafen. Auf dem Fernsehbildschirm versucht Bernd das Brot der ewigen Leere zu entkommen. Ich würde gerne die Decke nehmen, die halb vom Sofa hängt, und sie sanft über den Körper ziehen, bis zum Kinn, damit er sicher und warm schlafen kann. Heimat ist ein Spinnennetz. Ich will ihn einspinnen in einen warmen Kokon.
Ich bin nicht mehr wütend. Ich blicke auf den Körper, der mich wegschickte, weit weg, und alles nahm, damit ich es nicht nehmen musste. Der mich nicht zurück lässt, nicht, weil er mich nicht will, sondern weil er bereit ist, all diese Erinnerungen alleine zu tragen, bis ich auf den Mut treffe, zurückzukehren. Ich weiß, eines Tages, eines regen Tages, werde ich heimkehren.
Am Mittag merkte ich, dass mir lediglich die Beine abhandengekommen waren, deshalb schien mir der Boden so fern.
Am Abend liegt der Körper auf der Couch und schaut alte Nachrichten. Ich hänge etwas verloren unter der Wohnzimmerdecke. Hat diese Wohnung schon immer solch hohe Decken gehabt? Ich denke an den weichen Stoff des Sofas an einem müden Rücken und sehne mich danach.
Zwei Jahrzehnte, denke ich. Fast zwei Jahrzehnte habe ich in diesem Körper gelebt. „Weißt du noch“, sage ich und deute auf die Füße, „wie wir im Meer bei Sainte Marie viel zu nah an die Felsen geschwommen sind? Die Wellen schmetterten uns an die Klippen und wir haben unsere Fußsohlen an den Steinkanten aufgeschnitten, beim Versuch, sie zu erklimmen“ Und ich weiß, dass der Körper sich erinnert an den beißenden Geschmack des Salzwassers, an den harten Wind auf unserer Haut und en warmen, festen Griff des Mannes, der uns weg von den Felsen und sicher an den Strand zog. Aber er streicht nur über die kleine Narbe zwischen den Zehen und sagt kein Wort.
„Verdammt, jetzt rede doch mit mir!“
„Du tust dir nur weh“, antwortet der Körper.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. „Heimat ist ein Spinnennetz“, sage ich also.
Er blickt mich verwundert an.
„Wenn du den Kindern unten auf der Straße beim Fußballspielen zuschaust, dann ziehst du eine Verbindung zwischen dir und der Welt, dann spannst du einen Faden. Wenn du mit dem Kassierer im Supermarkt nebenan plauderst. Wenn du meine Freundin küsst. Wenn du meine Schwester umarmst. Und du baust dieses Netz, diesen sicheren Ort. Heimat ist Kontext: Wissen, was sicher ist. Wo Wärme ist. Du hältst meinen Kontext. Du hältst alle Empfindungen, alle Erinnerungen.“
„Ja“, seufzt der Körper erschöpft, „Ich halte alle Erinnerungen.“
Hinter dem Gebüsch ist die Löwenmutter perfekt getarnt. Sie wählt eine Gazelle, die etwas abseits ihrer Herde steht, als Beute aus. Irgendeine Stimme aus dem Fernseher kommentiert viel zu passioniert eine Tierdokumentation. Die Löwin setzt zum Sprint an. Obwohl sie seit Tagen nichts gegessen hat, bleibt sie dem fliehenden Beutetier dicht auf den Fersen. Kurz bevor die Löwin sie erreicht, fällt die Gazelle auf den Boden und stellt sich tot. Sie ist auf das Schlimmste vorbereitet: Ihr Nervensystem wird nun heruntergefahren, sie spürt keine Todesangst oder Schmerzen mehr. Nach Tagen des Hungerns…
Ich stelle mir vor, wie die Gazelle neben mir unter der Decke schwebt und streichle ihren kaum atmenden Bauch in stummem Verständnis. Tod stellen. Taub sein. Wir Menschen tuen es auch.
Heimat ist Kontext: Wissen, was sicher ist. Wissen, wo Wärme ist.
Er war drei Jahre älter als ich, er war warm, und ich suchte nach Kontext, also glaubte ich, dass er sicher ist. Er war warm, als er die Tränen von meinen Wangen wusch. Er war warm, als er mich auf seinem Fahrrad über die holprigen Plätze der Altstadt fuhr. Er war warm, als er sich abends neben mich legte und mit seiner Hand über meine Haare fuhr. Er war warm, und ich suchte nach Kontext, also glaubte ich, dass er sicher ist.
Ich zweifelte nie daran. Nicht als er mich küsste und ich mich wegdrehte und er nicht aufhörte. Nicht, als er sagte, ich solle ihn doch nehmen, denn ein anderer würde mich eh nicht wollen. Ich zweifelte nicht, als er mich auszog und abküsste und anfasste und ich seine Hand wegzog und sie zurückkam und ich sie wegzog und sie zurückkam und ich sie wegzog und sie immer und immer wieder zurückkam. Ich zweifelte nicht, als mein Mund schon so oft die Laute des Wortes „Nein“ geformt hatte, dass ich vergaß, was sie bedeuteten.
Ich zweifelte nicht, ob er sicher war, denn irgendwo zwischen einem Kuss und einem Morgen ist mir das Konzept von Sicherheit abhandengekommen. Ich wollte nicht zweifeln, und dann wusste ich nicht mehr, woran. Also zweifelte ich nicht, als er in den Körper eindrang, als er sich stundenlang an ihm rieb, wurde er denn nicht müde? Ich war so unglaublich müde.
Tod stellen. Taub sein. Wir Menschen tuen es auch. Wenn der Kampf um das Fleisch schon verloren ist, wenn wir keine Möglichkeit zum Kampf mehr übrighaben, dann werden wir ganz still. Dann gehen wir aus unserem Körper, dann passiert, was passiert.
Gibt es einen tieferen Urinstinkt als das Überleben?
Am Rande des Seins geht es nicht um das Überleben des Fleisches. Es gibt diesen Teil von uns, der heil und ganz und unangetastet bleiben muss, der aus unserem Körper geht, weit weg, der immer sicher ist. Wenn Herz und Lunge und Blut als verloren deklariert sind, wenn der Kampf als verloren deklariert ist, jede andere Flucht, dann wird dennoch dieser Teil gerettet, weit weg, für immer unantastbar.
Da schweben wir nun an der Wohnzimmerdecke, ich und die Gazelle in meinen Armen, die innersten Anteile zweier Wesen, eng umschlungen.
Für einen Moment vergesse ich den Preis, den wir zahlen für diese letzte Flucht. Vergesse, dass wir nichts mitnehmen können in dieses Exil, das nicht mehr ist als ein Nirgendwo. Kein Ort, an dem wir in Sicherheit ankommen. Es ist eine Flucht in die Kontextlosigkeit. Die Gazelle in meinen Armen zerfällt.
Der Körper bietet Kontext, doch meine Heimat ist besetzter Boden. Die Augen, die einst honiggelbe Sonnenaufgänge über dem Dorf aufsogen, verschließen die pulsierenden Lider vor seinem Gesicht. Die Beine, die durch wallende Ährenfelder rannten, sind benetzt von seinen Händen. Die Ohren, die dem Lachen meiner Schwester lauschten, schallen von seinem letzten hämischen Satz: „Glaubst du, du bist jetzt schwanger?“
Wie soll ich dorthin zurückkehren?
Unsere Körper werden andauernd annektiert. Bevor wir lernen können, dass der Körper unser ist, dass er das Mittel ist, mit dem wir der Welt begegnen, Kontext bauen. Bevor wissen, was sicher ist, wissen, wo Wärme ist.
Gib dem netten Herrn doch die Hand. Gib der Tante Gerda doch einen Kuss. Sei höflich. Sei lieb. Lächle mal! Zieh einen BH an, langsam brauchst du einen. Drück dich anders aus, das sagt man nicht! Du rasierst dir aber nicht echt deine Haare ab, oder? Iss weniger, du wirst langsam ein bisschen pummelig. Nehmen Sie die Pille, das wird Ihnen helfen, probieren Sie es wenigstens aus, ach, Sie haben es schon probiert, ich gebe Ihnen trotzdem ein Rezept mit, nächste bitte! Also wenigstens im Sommer könntest du dir die Beine rasieren, das sieht man ja sonst, wenn du kurze Sachen trägst. Ernähre und pflege und trage für vierzig Wochen den Zellklumpen in deinem Körper. Geh mit mir aus. Küss mich doch. Mach schneller, mach härter, ich muss dich nehmen, du wolltest das doch auch, oder? Ach, das tut mir jetzt aber leid.
Unsere Beine, Brüste, Nippel, Haare, Zunge, Lippen, Uterus, alles annektiert.
Und jedes Mal, wenn ein Mensch einen Körper ungefragt kommentiert oder Anspruch darauf erhebt oder in irgendeiner Weise Worte oder Hände auf diesen Körper legt, dann normalisiert er, dass Körper annektiert werden dürfen.
Und manchmal kommt dann ein Mensch und annektiert unser gesamtes Sein. Besetzt unseren Körper bis hin zur letzten Zelle. Und dann sagt man „Boys will be boys“ und „Was hatte sie an?“, weil es normal ist, einen Körper zu besetzen, der sich nicht genug wehrt.
Heimat ist Kontext: Wissen, was sicher ist. Wissen, wo Wärme ist. Doch Sicherheit kann ihre Realität verlieren und Wärme ihre Orientierung.
Flucht ist der letzte, geniale Schachzug, gespielt von feuernden Neuronen in den reptilischen Teilen unseres Gehirns, die uralte Weisheiten tragen.
Heimatlosigkeit ist die natürliche Antwort auf die Vergiftung des Kontexts.
Der Körper ist auf der Couch eingeschlafen. Auf dem Fernsehbildschirm versucht Bernd das Brot der ewigen Leere zu entkommen. Ich würde gerne die Decke nehmen, die halb vom Sofa hängt, und sie sanft über den Körper ziehen, bis zum Kinn, damit er sicher und warm schlafen kann. Heimat ist ein Spinnennetz. Ich will ihn einspinnen in einen warmen Kokon.
Ich bin nicht mehr wütend. Ich blicke auf den Körper, der mich wegschickte, weit weg, und alles nahm, damit ich es nicht nehmen musste. Der mich nicht zurück lässt, nicht, weil er mich nicht will, sondern weil er bereit ist, all diese Erinnerungen alleine zu tragen, bis ich auf den Mut treffe, zurückzukehren. Ich weiß, eines Tages, eines regen Tages, werde ich heimkehren.